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  Zusammenfassung 
	Integralrechnung 
	Die Integralrechnung ist eine 
	Art Flächenberechnung. Dabei handelt es sich um den Flächeninhalt unter 
	krummlinigen Kurven von Funktionen. Solche Flächen können nicht einfach mit 
	Länge mal Breite berechnet werden. 
	 
	Das Problem solcher Flächenberechnung ist schon sehr alt und wurde bereits 
	von ARCHIMEDES (287 - 212 vor unserer Zeit) untersucht. ARCHIMEDES 
	hat z.B. berechnet, wie groß der Flächeninhalt unter einer Parabel ist. Das 
	ist umso erstaunlicher, als es zu seiner Zeit überhaupt keine praktische 
	Verwendung für diese Rechnungen gab. 
	
	  
	
	Eine grundlegende Idee für diese 
	Flächenberechnung ist folgende: Man versucht, eine "Kurvenfläche" mit 
	solchen Flächen auszufüllen, die man leicht berechnen kann. Das sind vor 
	allem Rechteck- und Dreieickflächen. Dann summiert man diese Teilflächen und 
	erhält die Gesamtfläche. 
	
	ARCHIMEDES hat die Parabelfläche 
	ausgefüllt mit gleichschenkligen Dreiecken. Die noch frei gebliebene Fläche 
	wird immer kleiner und wird mit einem immer kleineren Dreieck ausgefüllt. 
	
	Theoretisch kann man mit 
	allerkleinsten Dreiecken die Parabelfläche ganz ausfüllen. Allerdings nur, 
	wenn man das unendlich fortsetzt, denn es zeigt sich, dass immer noch Platz 
	frei bleibt, so klein das Dreieck auch wird. Man bekommt mit dieser Methode 
	doch schon recht genaue Ergebnisse. 
	
	
	  
	
	Weil die Fläche sozusagen 
	ausgeschöpft wird, nennt man diese Methode auch "Ausschöpfungs-Methode" (mit 
	Fremdwort: Exhaustions-Methode). 
	 
	Man sieht, dass statt der Dreiecke auch Rechtecke oder Trapeze oder 
	Kombinationen solcher Figuren genommen werden können. Die Flächen lassen 
	sich leicht berechnen und müssen nur summiert werden. Das Ergebnis ist aber 
	immer nur hinreichend genau. 
	 
	Die Ausschöpfungs-Methode ist keine eigentliche Integralrechnung, denn die 
	Integralrechnung beruht auf einer völlig anderen Methode. 
	 
	Heute wird die Integralrechnung im wesentlichen so benutzt, wie sie von 
	G.W.LEIBNIZ (1646 - 1716) und I.NEWTON (1643 - 1727) entwickelt 
	wurde. 
	 
	Man kann feststellen, dass die Integralrechnung rein rechnerisch die 
	Umkehr-Rechnung der Differentialrechnung ist, weshalb beide auch zur 
	Infinitesimal-Rechnung zusammengefasst werden. 
	 
	Während bei der Differenzierung einer Funktion die 1.Ableitung ermittelt 
	wird, kann man sich die Integration so vorstellen: 
	Eine Funktion zu integrieren (d.h. die Fläche unter der Funktionskurve zu 
	berechnen) heißt, sich diese Funktion als 1.Ableitung zu denken. Nun sucht 
	man eine dazu gehörige Funktion, die - wenn man sie ableitet - ebenjene 
	1.Ableitung (also die Ausgangsfunktion) ergeben würde. Diese andere Funktion 
	heißt Stammfunktion. 
	 
	Beispiel: 
	  
	 
	Die Stammfunktion lautet: 
	  
	
	Würde man davon die 1.Ableitung 
	bilden, dann erhält man genau die erste Funktion.  
	Das ist das Prinzip der Integration von Funktionen.  
	 
	Diese Methode ist im Unterschied zur Ausschöpfungs-Methode in ihrem Vorgehen 
	algebraisch und nicht geometrisch. Während die Ausschöpfung mit 
	geometrischen Figuren arbeitet, verwendet die Integralrechnung algebraische 
	Ausdrücke, also letztendlich Gleichungen. 
	
	Für die Integration gibt es eine 
	spezielle Schreibweise: 
	  
	 
	Allgemein: 
	  
	 
	bedeutet: 
	Integral der Funktion f(x), also geometrisch die Fläche unter dieser 
	Funktionskurve. Viele Stammfunktionen lassen sich leicht finden, aber noch 
	mehr lassen sich nur schwer und manche gar nicht finden. So ist z.B. 
	  
	
	Zudem gibt es keinen 
	eigentlichen Rechenweg (Algorithmus), um zur Stammfunktion zu kommen, 
	sondern nur Regeln. Deshalb sind in Tabellen häufige und bekannte 
	Stammfunktionen oder Grundintegrale aufgeführt. Außerdem gibt es im Internet 
	Integral-Online Rechner. 
	 
	Nun folgen einige Beispiele von Flächen unter Funktionskurven zu sehen, 
	deren Flächeninhalt berechnet werden könnte. Diese Aufgabenstellungen werden 
	dir in der Integralrechnung also begegnen: 
	
	1. Der Flächeninhalt wird vom 
	Graph der quadratischen Funktion und der x-Achse eingeschlossen: 
	 
	  
  
	
	2. Der Flächeninhalt wird vom 
	Graph der kubischen Funktion und der x-Achse eingeschlossen: 
	
	  
  
	
	3. Der Flächeninhalt wird von 
	den Graphen zweier quadratischer Funktionen eingeschlossen: 
	
	  
  
	
	4. Flächeninhalt zwischen den 
	Graphen zweier quadratischer Funktionen und über deren Schnittpunkte hinaus: 
	
	  
  
	
	5. Der Flächeninhalt wird 
	zwischen dem Graphen einer Funktion und einer Geraden eingeschlossen: 
	
	  
  
	
	6. Der Flächeninhalt liegt 
	zwischen den Graphen zweier Funktionen, die sich nicht schneiden: 
	
	  
	
	Das bestimmte Integral 
	 
	Der Flächeninhalt wird innerhalb eines Intervalls bestimmt. Dieses 
	Intervall hat immer eine untere und eine obere Grenze. Die Grenzen 
	entsprechen bestimmten x-Werten, also Stellen auf der x-Achse. 
	Innerhalb dieser Intervallgrenzen verläuft die Funktionskurve und damit die 
	Fläche. Weil die Grenzen genau bestimmt sind, spricht man auch von einem 
	bestimmten Integral. 
	
	  
	
	Die Intervallgrenzen eines 
	bestimmten Integrals werden in der Schreibweise verdeutlicht: 
	  
	
	Unter dem Integralzeichen steht 
	immer die untere Grenze, darüber die obere Grenze. Die eckigen Klammern 
	bedeuten: Intervall in den Grenzen von a bis b. Das große F 
	bedeutet: Stammfunktion von f(x). 
	
	Das Berechnen des Flächeninhalts 
	ist nicht schwer, wenn man die Stammfunktion hat. 
	Man setzt in die Stammfunktion die Intervallgrenzen als x-Werte ein. 
	Weil stets zwei solche x-Werte gegeben sind, erhält man zweimal die 
	Stammfunktion jeweils mit der unteren und mit der oberen Intervallgrenze. 
	 
	Nun subtrahiert man die Stammfunktion mit der unteren Grenze von der mit der 
	oberen Grenze und erhält eine Zahl, die dem Flächeninhalt entspricht. 
	
	  
	 
	Man nennt diese Flächeninhalt-Zahl auch Maßzahl. 
	Sie hat keine Einheit, weil auch die Begrenzungslinien der Fläche keine 
	Einheiten haben. 
	
	Beispiel für eine Aufgabe mit 
	bestimmtem Integral: 
	
	
	  
  
	
	Eine Funktion kann mehrere 
	Nullstellen haben und die eingeschlossene Fläche 
 kann über oder unter 
	der x-Achse liegen. 
	
	  
	
	Bei der Integralrechnung gibt es 
	keine "negativen" Flächen, es wird immer der absolute Betrag des Ergebnisses 
	genommen. 
	 
	Es kann nicht über Nullstellen hinweg integriert werden. Wenn die Funktion 
	Nullstellen hat, werden die einzelnen Teilflächen jede für sich integriert. 
	Die Teilflächen werden zur Gesamt-Integral-Fläche summiert. 
	
	  
	 
	Innerhalb des Intervalls werden 
	die Teilflächen integriert und zur Gesamtfläche summiert. 
	
	  
	
	  
	
	Ähnlich wie bei Nullstellen, 
	muss man auch die Fläche integrieren, 
	die von zwei Graphen 
	eingeschlossen wird, die sich schneiden. 
	Auch hier darf nicht über die Schnittpunkte hinweg integriert werden. 
	
	  
	
	  
	 
  
	
	Bei Funktionen, 
	deren Graphen sich nicht 
	schneiden, wird die 
	Fläche zwischen den Graphen so berechnet: 
	
	  
	
	  
	
	Vor dem Integrieren wird die 
	"untere" Funktion von der "oberen" Funktion subtrahiert. 
	Das Ergebnis (Differenz) wird als eine Funktion innerhalb des 
	Intervalls integriert. 
	 
  
	
	Bei Funktionen, 
	deren Graphen sich schneiden, 
	wird die Fläche zwischen den Graphen so berechnet: 
	
	  
	 
	  
	
	Für jede Teilfläche wird die 
	"untere" von der "oberen" Funktion subtrahiert und die Differenz-Funktion 
	integriert. Alle Teil-Integrale werden summiert. Alle Flächen haben absolute 
	Beträge als Maßzahlen. Es darf nicht über die Schnittpunkte hinweg 
	integriert werden. 
	
	  
	
	  
	
	  
	
	  
	
	  
	
	Der Graph der Funktion und eine 
	Gerade schneiden sich in einem Punkt und schließen mit der x-Achse eine 
	Fläche ein. Es müssen die Nullstellen beider Funktionen und ihr Schnittpunkt 
	ermittelt werden. Das Gesamtintervall besteht aus zwei Teilintervallen, die 
	sich im Schnittpunkt "berühren" 
	
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